THE LOVERS
Photo: Franz Kimmel
Stephan Herwigs Liebende befinden sich in fließendem Austausch. Sie sind miteinander verwoben, ganz ins Körperliche versunken. Arme und Beine, Torsi umschlingen sich und atmen wie ein einziger Organismus. Ihre Körper erweitern die Grenzen des Eigenen, ohne ihre Individualität zu verlieren. Gesellschaftliche Rollenbilder lassen sie unberührt. Nichts Störendes wirkt von außen auf sie ein; wie in einem Kokon schaffen sie sich ein Utopia gelebter Harmonie.
„Eng umschlungen bilden sie eine dynamische Körperskulptur: Zwei Tänzer und eine Tänzerin verschränken Arme, Beine, ihre ganzen Körper zu einem Organismus, der atmet, fließt, wandert. Eine Nähe, die getaucht ist in warmes Licht, geerdet von einem roten, weichen Teppich. Harmonisch, ungestört, durchströmt von Intimität und Zärtlichkeit, die kein Außen kennen. Vielleicht ein paradiesischer Urzustand körperlicher Verbundenheit und Berührung, wie Menschen ihn sich tief im Innern wünschen. [...] Die direkte körperliche Umarmung, sie schließt in „The Lovers“ im übertragenen Sinne auch das Publikum mit ein. Man kann sich dem friedlich-unschuldigen Freiraum, der hier kreiert wird, kaum entziehen. Selbst wenn man weiß, dass er immer noch Utopie ist.“ Stephanie Metzger in der BR Kulturwelt 24.09.2021 |
Stephan Herwig's lovers are in fluid exchange. They are interwoven with each other, completely immersed in the physical.
Arms, legs, and torsos entwine and breathe like a single organism. Their bodies expand the boundaries of the self without losing their individuality. Social roles leave them untouched. Nothing disturbs them from the outside; as if in a cocoon, they create a utopia of lived harmony. „Closely entwined, they form a dynamic body sculpture: two male dancers and one female dancer intertwine their arms, legs and entire bodies into an organism that breathes, flows and wanders. Their intimacy is immersed in warm light and grounded by a soft red carpet. Harmonious, undisturbed, suffused with closeness and tenderness that know no exterior. Perhaps a paradisiacal primal state of physical connection and touch, as people wish deep inside themselves. [...] In a figurative sense, direct physical embrace of ‘The Lovers’ also includes the audience, who can hardly resist immersion in the peaceful, innocent, free space that is created here, even if they know it’s only utopia.” Stephanie Metzger in BR Kulturwelt Sept. 24, 2021 |
Photos: Armin Smailovic, Franz Kimmel, Alexander Ulbrich
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CHOREOGRAPHY: Stephan Herwig
DANCE: Anima Henn, Alexandre May, Alessandro Sollima
LIGHTING DESIGN: Michael Kunitsch
MUSIC: Ben Meerwein
COSTUME: Lorant Lajos
MAKE UP & HAIR: Alina Kappeler
DRAMATURGICAL ADVICE: Maxwell McCarthy
ARTISTIC COLLABORATION: Karen Piewig
PRODUCTION MANAGEMENT: Angelika Endres
PRODUCTION ASSISTANCE: Jan Termin
PR: Beate Zeller
PREMIERE: 24. September 2021, schwere reiter, Munich
DURATION: 50 minutes
Supported by the Bureau of Cultural Affairs of the Bavarian State Capital Munich, and the Bavarian Association for Contemporary Dance (BLZT), with funding from the Bavarian State Ministry for Science and Art.
SPECIAL am 27. SEPTEMBER 2021:
"Was bedeutet es in unserer Zeit, Liebende:r zu sein?"
Vortrag und Gespräch mit der Journalistin und Soziologin Dr. Carolin Wiedemann, moderiert von Stephanie Metzger / Bayerischer Rundfunk In ihrer jüngsten Publikation "Zart und frei. Vom Sturz des Patriarchats" (Matthes&Seitz 2021) schlägt Carolin Wiedemann einen Bogen von bestehenden normativen gesellschaftlichen Verhältnissen zu möglichen neuen zwischenmenschlichen Beziehungsformen. Angesichts der steigenden Zahl von Übergriffen, die sich gegen die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität von Menschen richten und den antifeministischen Argumentationslinien der erstarkenden Rechtsextremen, ist Bewusstseinsarbeit über Normatives geboten. Die Autorin schreibt in ihrem Vorwort: "Am Umgang mit der Frage nach Geschlechtern, nach Identitäten, nach Begehrens- und Beziehungsformen zeigt sich, wie frei unsere Gesellschaft tatsächlich ist und wie gerecht wir sind. An diesen Fragen entscheidet sich, wohin wir steuern."
"Was bedeutet es in unserer Zeit, Liebende:r zu sein?"
Vortrag und Gespräch mit der Journalistin und Soziologin Dr. Carolin Wiedemann, moderiert von Stephanie Metzger / Bayerischer Rundfunk In ihrer jüngsten Publikation "Zart und frei. Vom Sturz des Patriarchats" (Matthes&Seitz 2021) schlägt Carolin Wiedemann einen Bogen von bestehenden normativen gesellschaftlichen Verhältnissen zu möglichen neuen zwischenmenschlichen Beziehungsformen. Angesichts der steigenden Zahl von Übergriffen, die sich gegen die sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität von Menschen richten und den antifeministischen Argumentationslinien der erstarkenden Rechtsextremen, ist Bewusstseinsarbeit über Normatives geboten. Die Autorin schreibt in ihrem Vorwort: "Am Umgang mit der Frage nach Geschlechtern, nach Identitäten, nach Begehrens- und Beziehungsformen zeigt sich, wie frei unsere Gesellschaft tatsächlich ist und wie gerecht wir sind. An diesen Fragen entscheidet sich, wohin wir steuern."
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferates der LH München
SPECIAL am 16.06.2023 zur Wiederaufnahme:
"Radikale Zärtlichkeit - Warum Liebe politisch ist"
Vortrag und Lesung mit Şeyda Kurt / freie Journalist*in, Buchautor*in und Moderator*in.
In ihrem 2021 erschienenen Bestseller nimmt die Autor*in gängige normative Konzepte und Narrative von Liebe auseinander und hinterfragt die Bedingungen von Zärtlichkeit, die sie in ihren Beziehungen leben möchte.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferates der LH München
"Radikale Zärtlichkeit - Warum Liebe politisch ist"
Vortrag und Lesung mit Şeyda Kurt / freie Journalist*in, Buchautor*in und Moderator*in.
In ihrem 2021 erschienenen Bestseller nimmt die Autor*in gängige normative Konzepte und Narrative von Liebe auseinander und hinterfragt die Bedingungen von Zärtlichkeit, die sie in ihren Beziehungen leben möchte.
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferates der LH München