Mit Hilfe eines Arbeitsstipendiums der Stadt München arbeitet Stephan Herwig an dieser Interviewreihe, mit der er Arbeitsprozesse und Vorgehensweisen Künstler:innen verschiedenster Sparten aufspüren möchte, um sie in Verhältnis zu seiner Arbeitssparte dem Tanz / der Choreografie zu setzen.
Jede Antwort ist eine Momentaufnahme, die morgen schon anders hätte ausfallen könnte. Sie sind als kurze Einblicke in künstlerisches Schaffen zu verstehen. Einige der Interviews sollten privat bleiben, andere haben zugestimmt, dass sie hier veröffentlicht werden. |
With the help of a scholarship from the City of Munich, Stephan Herwig is working on this series of interviews, with which he wants to track down the work processes and approaches of artists from a wide range of disciplines in order to place them in relation to his work in the field of dance & choreography.
Every answer is a snapshot that could have been different tomorrow. They are to be understood as brief insights into artistic creation. Some of the interviews should remain private, others have agreed to have them published here. |
Moritz Berg
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Ich arbeite als freischaffender Künstler und fand meine Faszination hierfür schon früh, durch die Prägung meines Großvaters. Dieser nahm mich als Kind regelmäßig mit zu Ausstellungen und Museen und vermittelte mir durch seine erklärenden Worte ein grundlegendes Kunstverständnis und eine Wertschätzung gegenüber allen Arten von Kunst. Heute fasziniert mich die Freiheit der Kunst, und die Möglichkeit sie als Werkzeug einzusetzen um die unterschiedlichsten Themen auf eine freie und abstrakte Weise zu untersuchen und zu verstehen, um dadurch zu neuen Perspektiven und Erkenntnissen zu gelangen. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Für meine Arbeit benötige ich eine gewisse Aufmerksamkeit. Eine passive Geistesgegenwart mit der ich versuche so aufmerksam und unvoreingenommen wie möglich meiner Umwelt zu begegnen. Ich versuche möglichst wertfrei zu beobachten um die Dinge als das zu verstehen, was sie von sich selbst aus sind. Dabei projiziere ich meine Erwartungen oder Erinnerungen nicht in die Dinge, sondern lasse es konträr geschehen. Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Ich beschäftige mich mit vermeintlichen Nichtigkeiten, Widersprüchen, zufälligen Ereignissen und flüchtigen Momenten. Sei es eine Plastiktüte, die im Wind tanzt oder ein Schatten auf dem Bürgersteig. Solche Momente bilden den Kern und Ausgangspunkt meiner künstlerischen Arbeit. Alles um uns herum wirkt, prägt und formt uns. Egal ob wir es aktiv oder unterbewusst wahrnehmen. Dabei haben vermeintliche Nichtigkeiten, die wir oftmals nur unterbewusst wahrnehmen, eine ebenso große Wirkung auf unser Denken, Fühlen und Handeln, wie Dinge die aktiv in unser Bewusstsein gelangen. Ich möchte meiner Umwelt achtsam entgegen treten, um mich dabei auf das Hier und Jetzt zu besinnen. Achtsamkeit als Gegenbewegung zur Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? - Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Ich starte eine neue Arbeit oder eine neue Serie von Arbeiten, sobald ich einen mir wichtigen achtsamen Moment aus meinem Alltag festhalte möchte. Jedes Gemälde beruht auf einem exakten Moment, der in einer gewissen Zeit und einem genauen Platz verortet ist. Ich sehe mich dabei als achtsamen Beobachter, dessen Arbeit nicht auf konkreten Vorstellungen, sondern auf Fragen beruht. Ausgangspunkt jeder Arbeit bilden Fotographien, Videos, Skizzen und Erinnerungen von alltäglichen Momenten, die mich auf eine bestimmte Art und Weiße berühren. Ich möchte die Qualitäten solcher Situationen verstehen und herausarbeiten. Dabei versuche ich meine Vorgehensweiße aus dem genauen Schauen zu entwickeln. Während des physischen Prozesses lasse ich mich in die Intuition fallen, um Zufälle zu zulassen und dem Gemälde genug Raum zu geben, das zu werden, was es von sich aus will. Ich lagere die Arbeiten ein und schaue sie mir eine gewisse Zeit nicht an. Seien es zwei Wochen oder ein halbes Jahr. Wenn sie diesen Reifeprozess überstehen und danach immer noch wirken, sind sie fertig. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Ganz grundlegend würde ich gerne das breite Kulturangebot für alle Interessierten besser zugänglich machen. Zum Beispiel mit freien Eintritten in Museen und Theater für Studierende, wie in Frankreich, oder Tagen, an denen der Eintritt für alle frei ist. Kultur sollte für jeden zugänglich sein und nicht nur für die, die es sich leisten können. |
What field of art do you work in and what fascinates you about it?
I work as a freelance artist and found my fascination for it at an early age through the influence of my grandfather. He regularly took me to exhibitions and museums as a child and his explanatory words gave me a fundamental understanding of art and an appreciation of all types of art. Today, I am fascinated by the freedom of art and the possibility of using it as a tool to explore and understand a wide variety of subjects in a free and abstract way in order to gain new perspectives and insights. What is essential for your way of working? I need a certain amount of attention for my work. A passive presence of mind with which I try to encounter my environment as attentively and impartially as possible. I try to observe as non-judgementally as possible in order to understand things for what they are in themselves. I don't project my expectations or memories into things, but allow them to happen in a contrary way. Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? I deal with supposed trivialities, contradictions, random events and fleeting moments. Be it a plastic bag dancing in the wind or a shadow on the pavement. Such moments form the core and starting point of my artistic work. Everything around us affects, shapes and moulds us. Regardless of whether we perceive it actively or subconsciously. Supposed trivialities, which we often only perceive subconsciously, have just as great an effect on our thoughts, feelings and actions as things that actively enter our consciousness. I want to be mindful of my surroundings in order to focus on the here and now. Mindfulness as a counter-movement to the fast pace of our society. Do you have strategies, rituals or dogmas in your everyday working life? - How do you start a new job and how do you recognise when it is finished? I start a new work or a new series of works as soon as I want to capture an important mindful moment from my everyday life. Each painting is based on an exact moment that is located in a specific time and place. I see myself as a mindful observer whose work is not based on concrete ideas but on questions. The starting point for each work is photographs, videos, sketches and memories of everyday moments that touch me in a certain way. I want to understand and work out the qualities of such situations. In doing so, I try to develop my approach from close observation. During the physical process, I let myself fall into intuition in order to allow coincidences and to give the painting enough space to become what it wants of its own accord. I store the works and don't look at them for a while. Be it two weeks or half a year. If they survive this maturing process and are still effective afterwards, they are finished. If you could change something in your field of work, what would it be? Fundamentally, I would like to make the wide range of cultural offerings more accessible to all interested parties. For example, with free admission to museums and theatres for students, like in France, or days when admission is free for everyone. Culture should be accessible to everyone and not just those who can afford it. |
Myriam Beltz
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Ich bin Zeichnerin. Ich bin freie, zeichnende Künstlerin. Faszinierend dabei? Freiheit und Zeichnung. Zeichnung eröffnet das Feld des freien, grenzenlosen Raums unmittelbar. In der Zeichnung lassen sich verschiedenste Dinge zueinander widerspruchslos und kaum von Regeln oder Gesetzen (z. B. physikalische Gesetze: Schwerkraft) reglementiert in Beziehung setzen und das sehr schnell. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Ruhe, Stille. Positive Leere im Geist. Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Ich suche nach Mustern, nach Ordnung. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Ich arbeite jeden Tag und jeden Tag gleich. Immer morgens nach dem Frühstück beginne ich zu zeichnen, so lange, bis eine Zeichnung fertig ist. Ich habe für mich festgestellt, dass das die beste Zeit ist, da mein Geist da noch ganz offen ist und frei. Ich bleibe also ganz für mich. Erst nach der morgendlichen Zeichnung informiere ich mich über die Welt, lese Nachrichten, Emails und plane erst dann den weiteren Tag. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Ich starte eine neue Zeichnung mit einer positiven Leere im Kopf. "Ohne Denken" nehme ich einen Stift und ein Blatt Papier und zeichne Linie um Linie. Ein prozessorientiertes, repetitives Vorgehen: A rose is a rose is a rose. Wenn es ein in sich geschlossenes, für sich logisches System ergibt, ist die Zeichnung beendet. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Das was jeder Künstler braucht: Mehr Zeit, mehr Raum, mehr Geld! (frei nach Gabriele Münter) |
Which art discipline do you work in and what fascinates you about it?
I am a draughtswoman. I am a freelance drawing artist. Fascinating about it? Freedom and drawing. Drawing directly opens up the field of free, boundless space. In drawing, the most diverse things can be placed in relation to each other without contradiction and hardly regulated by rules or laws (e.g. physical laws: gravity) and very quickly. What is essential for your way of working? Peace, silence. Positive emptiness in the mind. Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? I look for patterns, for order. Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-to-day work? I work the same way every day. I always start drawing in the morning after breakfast, until a drawing is finished. I've realised that this is the best time for me, as my mind is still completely open and free. So I keep to myself. Only after drawing in the morning do I catch up on the world, read the news and emails and only then do I plan the rest of the day. How do you start a new work and how do you recognise when it's finished? I start a new drawing with a positive emptiness in my head. "Without thinking", I take a pencil and a sheet of paper and draw line after line. A process-orientated, repetitive approach: A rose is a rose is a rose. When it results in a self-contained, logical system, the drawing is finished. If you could change something in your field of work, what would it be? What every artist needs: More time, more space, more money! (loosely based on Gabriele Münter) |
Dorothee Elfring
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Fotografie, Visual Art Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Vertrauen, Verantwortung, Respekt, Sympathie Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Das Thema Begegnung Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Unperfekt, unvollkommen, unvergesslich Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Es beginnt immer mit einer Begegnung, die bestimmt den Verlauf und das Ende |
What field of art do you work in and what fascinates you about it?
Photography, Visual Art What is essential to your way of working? Trust, responsibility, respect, sympathy Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? The topic of encounters Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-to-day work? Imperfect, incomplete, unforgettable How do you start a new job and how do you recognise when it's finished? It always begins with an encounter that determines the course and the end |
Lee Wagstaff
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Malerei, Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich fasziniert. Die Malerei zieht mich in ihren Bann, und mein Wunsch, mich technisch weiterzuentwickeln und meine eigenen hohen Erwartungen zu erfüllen, hält mein Interesse wach. Ich verfüge über ausreichende Fähigkeiten, so dass es mir leicht fällt, aber ich bemühe mich, es frisch zu halten. Ich tausche mich gerne mit früheren Meistern aus und versuche, mich persönlich innerhalb einer Tradition weiterzuentwickeln. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Materialien. Ich stelle immer noch physische Artefakte her, daher bin ich mir der Beziehung zwischen Ideen und Objekten bewusst. Ich investiere viel Zeit in die Vorbereitung meiner Oberflächen und das Mischen von Pigmenten, wodurch ich eine Verbindung zu Künstlern aus der Vergangenheit spüre. Ich habe das Glück, mein eigenes Atelier auf dem Grundstück zu haben, auf dem ich lebe, so dass ich nicht durch Lärm oder Menschen gestört oder eingeschränkt werde. Mein Leben, meine Tage gehören mir. Es hat lange gedauert, bis ich an diesem Punkt angelangt war, und ich freue mich und bin an jedem neuen Morgen dankbar dafür. Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Ich interessiere mich für Illusionen und falsche Wahrnehmungen. Ich strebe danach, Wahrheit und Schönheit in der Kunst zu finden, die von Natur aus trügerisch ist. Es scheint zwei generelle Reaktionen auf meine Kunstwerke zu geben: den Betrachter aufzuregen oder zu beruhigen. Meistens scheine ich das Erstere zu erreichen, aber ich würde es vorziehen, das Letztere zu erreichen. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Ich habe jeden Tag Aufgaben zu erledigen. Da ich in einer abgelegenen Gegend lebe, muss ich viel vorbereiten, und ich kann meinen "künstlerischen" Tag erst beginnen, wenn diese Aufgaben erledigt sind. Ich muss Wasser holen, Feuerholz sammeln, meine Mahlzeiten für den Tag vorbereiten und natürlich Sport treiben, um meinen Körper fit zu halten. Dann und nur dann kann ich malen. Aber ich werde auch den Rest des Tages ungestört sein und kann bis zum Einbruch der Dunkelheit arbeiten. Ich mag es nicht, nach Einbruch der Dunkelheit zu arbeiten, außer vielleicht in der Forschung oder Verwaltung. Trotzdem bleibe ich im Atelier oder gehe auf dem Gelände spazieren. Ich mag es, nachzudenken und zu beobachten und für meine Situation zu danken. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Ich gehe nicht wirklich mit einem Neuanfang an ein Projekt heran, es sei denn, es handelt sich um einen Auftrag oder eine Zusammenarbeit. Wenn ich anfange, habe ich ein Bild im Kopf und versuche dann ganz einfach es irgendwie zu realisieren. Das klappt nicht immer, deshalb habe ich einige Fehlstarts. Ich betrachte die meisten Kunstwerke als ein Experiment, also sind sie alle Sprungbretter zu etwas. Ich arbeite an vielen Bildern gleichzeitig, vielleicht an fünf oder sechs. Sie sind fertig, wenn es keine Probleme mehr zu lösen gibt, dann muss ich nach neuen auf einer anderen Leinwand suchen. Ich zerstöre viele Bilder, vielleicht eins von fünf. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Mit meiner täglichen Arbeit bin ich sehr zufrieden, ich bin an einem Ort des Glücks und bete für gute Gesundheit und einen klaren Verstand. Ich nehme nur selten an der großen Kunstwelt teil, damit ich meine eigenen Regeln und Maßstäbe setzen kann. Ich hatte viele, viele beruflich magere Jahre, so dass ich schlank wurde und nun daran gewöhnt bin. Ich schätze die Freiheit des Denkens und Handelns, deshalb unterwerfe ich mich nicht mehr den Fristen oder Urteilen. Ich bin nicht sehr gut und kompromissbereit, und meine Ambitionen sind eher bescheiden. Allerdings würde ich nicht weitermachen, wenn ich nicht daran glauben würde, dass ich eines Tages etwas wirklich Großes schaffen könnte. Das wird vielleicht nie passieren, aber das Streben danach hat etwas Beruhigendes. |
In which art form are you active and what fascinates you about it?
Painting, I am not sure that it fascinates me. Painting holds my attention and my desire to progress in technique and my own high expectations keeps me interested. I have sufficient ability that it comes easy to me but I strive to keep it fresh. I like to converse with past masters I endeavour to personally advance within a tradition. What is indispensable for you in your work? Materials, I still produce physical artefacts so I am conscious of the relationship between ideas and objects. I invest a lot of time in preparing my surfaces and mixing pigments, this makes me feel a connection with artists from the past. I am lucky to have my own studio on the land where I live so I am not disturbed or curtailed by noise or people. My life, my days are my own, it took me a long time to get to this point I rejoice and give thanks for this each new morning. Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? I am interested in illusions and misperceptions. I am striving to find truth and beauty in art which by its very nature is deceptive. There seems to be two general reactions to my artworks to agitate or to sooth the viewer. I mostly seem to achieve the former but would prefer to achieve the latter. Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-to-daywork? I have chores to do each day. Living in a remote area I have to prepare a lot and I cannot start my ´artistic` day until they are done. I have to fetch water, collect fire wood, to prepare my meals for the day and of course exercise to keep the body strong. Then and only then can I paint. But also I will have no disturbances for the rest of the day and can continue until dark. I don't like to work after night fall except perhaps research or admin. Although I do stay in the studio or walk around the grounds. I like to think and observe and give thanks for my situation. How do you start a project and how or when do you decide to finish it? I don't really approach projects with a fresh start unless it is a commission or collaboration. When I begin I have an image in my mind and then try and realise it somehow it is as simple as that. It doesn't always work out like that so I have a few false starts. I treat most artworks as an experiment so they are all stepping stones onto something. I work on a lot of paintings at the same time maybe five or six they are finished when there are no more problems to solve, so I have to look for new ones on another canvas. I destroy a lot of pictures maybe one in five. If there is something you could change in your field of work, what would it be? In my everyday work I am very satisfied, I am in a place of good fortune so I pray for good health and a clear mind. I rarely participate in the wider art world so I can set my own rules and standards. I had many, many lean years of professional participation so I became lean and now I am used to it. I value freedom of thought and action so I no longer submit myself to deadlines or judgments. I am not very good and compromising and my ambitions are quite modest. Having said that, I would not continue to make art unless I believed that one day I could make something truly great, this may never happen but there is something reassuring about the pursuite. |
Deniz Aktay
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Ich arbeite als selbständiger Designer im Bereich Möbel und Objektdesign. Am meisten fasziniert mich die Herausforderung Designs zu kreieren, die sowohl höchsten funktionalen wie auch ästhetischen Ansprüchen genügen müssen. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Unverzichtbar ist für mich ein Stapel Skizzenpapier und ein Bleistift Stärke 2-3B. Der erste Schritt bei der Entstehung eines Entwurfes ist nämlich immer die Handskizze. Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Da wären beispielsweise meine Inspirationsquellen zu nennen. Diese sind meist natürlich andere Designs auch aus anderen Bereichen der Kunst wie Architektur, Bildhauerei, Malerei, Musik und Tanz. Meistens lasse ich mich hier auf den Plattformen Pinterest oder Instagram inspirieren. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Ich stehe gerne früh auf, ich finde ich bin am Morgen immer produktiver und man kann in den frühen Stunden schon viel Arbeit erledigen. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Immer mit einer Handskizze. Ich bin ein schlechter Zeichner aber alle Ideen entstehen bei mir auf diese Art. Und für eine Idee braucht es keine schöne Skizze. Erledigt ist die Arbeit immer dann wenn das Design in meinen Augen perfekt ist - wenn ich dem Entwurf weder etwas hinzufügen noch etwas wegnehmen möchte. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Ich hätte gerne mehr Arbeitsfläche für Modelle und Werkzeug. Es kann schon mal vorkommen, dass mein Weg zum Schreibtisch durch eine ganze Reihe Papp-Prototypen und Bastelmaterial versperrt ist. |
What field of art do you work in and what fascinates you about it?
I work as a freelance designer in the field of furniture and object design. What fascinates me most is the challenge of creating designs that have to fulfil the highest functional as well as aesthetic demands. What is essential to your way of working? A stack of sketch paper and a 2-3B pencil are essential for me. The first step in the creation of a design is always the hand sketch. Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? For example, my sources of inspiration. These are usually other designs from other areas of art such as architecture, sculpture, painting, music and dance. I usually get my inspiration from the platforms Pinterest or Instagram. Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-to-day work? I like to get up early, I always find I'm more productive in the morning and you can get a lot of work done in the early hours. How do you start a new job and how do you recognise when it's finished? Always with a hand sketch. I'm a bad draughtsman, but this is how I come up with all my ideas. And an idea doesn't need a nice sketch. The work is always done when the design is perfect in my eyes - when I don't want to add anything to the design or take anything away. If you could change something in your workspace, what would it be? I would like to have more workspace for models and tools. It can happen that my way to my desk is blocked by a whole series of cardboard prototypes and craft materials. |
Mirella Oestreicher
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Ich arbeite Spartenübergreifend, ich kann mich nicht wirklich einem Feld zuordnen. Aber ich kann sagen, mich interessiert egal in welchem Bereich, Ästhetiken zu durchbrechen. Mich von Perfektion zu befreien. Eine Suche zu starten, ohne Angst zu haben, nichts zu finden. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Freiheit im Geist, Enge in den Möglichkeiten! Dann bin ich gut! Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Wie möchten wir zusammen leben? Ich möchte eigentlich nur meine Ruhe! Habe ich einen Stil? Vergiss den Stil, denn Stil ist Gewalt Tat. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Nein. Ich bin immer gut vorbereitet und mach trotzdem Fehler. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Ich starte sie und beende sie einfach. Ich habe keine Abschiedsschmerzen und trauer nichts hinterher. Ich freue mich etwas abzuschließen. Es ist anstrengend und aufregend etwas zu beginnen. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Bessere Bezahlung und ein großes Atelier das bezahlbar ist. |
Which artistic field do you work in and what fascinates you about it?
I work across disciplines, I can't really categorise myself in one field. But I can say that I'm interested in breaking through aesthetics, regardless of the field. To free myself from perfection. To start a search without being afraid of not finding anything. What is essential for your way of working? Freedom of spirit, narrowness of possibilities! Then I am good! Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? How would we like to live together? All I really want is peace and quietness! Do I have a style? Forget style, because style is violence. Do you have strategies, rituals or dogmas in your everyday work? No. I'm always well prepared and still make mistakes. How do you start a new job and how do you recognise when it's finished? I start it and just finish it. I don't have the pain of saying goodbye and I don't mourn anything. I'm happy to finish something. It's exhausting and exciting to start something. If you could change something in your field of work, what would it be? Better pay and a large studio that is affordable. |
Alexis Mersmann
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Kostümbild Modedesign Als gelernter Schneider fasziniert mich die Arbeit mit Textilien. Innerhalb des Kostümbilds lassen sich meine technischen Skills und meine Liebe für verspielte Details verbinden. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Der Kontakt mit Menschen und die Interaktion mit dem Ensemble um einen konstanten Feedback Loop zwischen meiner Arbeit und dem kollektiven Bild zu schaffen Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Die Verbindungen zwischen Dysfunktion, Escape und Pleasure. Die sich entweder als Gegenpole oder als ergänzende Elemente sehen und interpretieren lassen. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Pausen machen sobald Frustration aufkommt. Spazieren gehen und die physische Arbeit nicht überhand nehmen lassen. Der Arbeitsalltag ist ziemlich wechselhaft daher muss der Einklang zum inneren passen. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Bestenfalls mit einem Kennenlernen, aufwärmen mit den Performern (falls angeboten oder möglich) Beendet nach der Premiere / sobald die Abrechnung durch ist. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Schon vor Probenstart an der Projektentwicklung teilnehmen. Kostüme werden oft bis zum letzten Moment nicht fertig und proben darin selten möglich. |
Which art form do you work in and what fascinates you about it?
Costume design Fashion design As a trained tailor, I am fascinated by working with textiles. Costume design combines my technical skills and my love of playful details. What is essential to your way of working? The contact with people and the interaction with the ensemble to create a constant feedback loop between my work and the collective image Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? The connections between dysfunction, escape and pleasure. These can be seen and interpreted either as opposing poles or as complementary elements. Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-to-day work? Take breaks as soon as frustration arises. Go for a walk and don't let the physical work get out of hand. Everyday working life is quite changeable, so the balance has to match your inner life. How do you start a new job and how do you recognise when it's finished? At best with getting to know each other, warming up with the performers (if offered or possible) Finished after the premiere / as soon as the billing is done. If you could change something in your field of work, what would it be? Participate in project development before rehearsals start. Costumes are often not finalised until the last moment and rehearsing in them is rarely possible. |
Janisha Jones
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Drag-Künstler / Performer Die Vielfalt der Kunst. Ich kann mein Gesicht mahlen, meinen Körper tanzen lassen und die Performances bis ins letzten Detail überlegen. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Disziplin Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Ist das ein richtiger Beruf? Wie lange willst du‘s noch machen? Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Mein Arbeitstag ist immer Chaos. Aber immer bevor ich anfange muss ich ein Kaffee trinken. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Mit vielen Ideen. Wenn die Performance geleistet ist. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Einen grösseren Raum für mich. |
Which art form do you work in and what fascinates you about it?
Drag artist / performer The diversity of art. I can paint my face, make my body dance and think about the performances down to the last detail. What is indispensable for you in your work? Discipline Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? Is this a real job? How long do you want to do it? Do you have strategies, rituals or dogmas in your working day? My working day is always chaos. But I always have to have a coffee before I start. How do you start a new job and how do you recognise when it's finished? With lots of ideas. When the performance is done. If you could change something in your field of work, what would it be? A bigger space for me. |
Sebastian Klug
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Ich arbeite als bildender Künstler an plastischen Objekten und Installationen aus Fotografien, d.h. vor allem mit dem Papier als Bildträger. In dieser Interdisziplinarität interessieren mich die Möglichkeiten der Überlagerung und Verschmelzung verschiedener Techniken und die neuen, oft gleichzeitig vorhandenen Sichtweisen die dadurch entstehen. Ein Wandobjekt kann beispielsweise je nach Fokussierung und Standpunkt als Bild und als Skulptur wahrgenommen werden, bei einer Rauminstallation entsteht das "Bild" das man sich macht erst indem man sich in ihr bewegt. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? In meiner Arbeit gibt es verschiedene Schritte, es fängt an mit dem Fotografieren oder einer Bildrecherche zu einem Thema das mich interessiert, die Dimensionierung bzw. das genaue Berechnen der Größe der gedruckten Bilder, die vor allem bei Rauminstallationen komplex ist, dann kommt endlich das manuelle Schneiden und Bauen im Atelier und/oder am Ort der In Installation. Der gesamte Prozess ist wichtig, am schönsten ist aber der Teil der manuellen Umsetzung und einem Projekt beim Wachsen zusehen zu können. Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Auf einer prozessualen Ebene wird in jedem Projekt das Verhältnis zwischen Bild und Raum neu verhandelt, das, was das räumliche Arbeiten mit dem Bild macht und umgekehrt. Auf einer thematischen beschäftige ich mich in Bildrecherchen immer mehr mit der Bilderflut auf sozialen Medien, und den Einfluss den sie in ihren jeweiligen Wirkungsfeldern entwickeln. Da gibt es aus meiner Sicht absurde bis skurrile Entwicklungen, die ich auf humorvolle Weise in meine Arbeit zu integrieren versuche. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Seit wir mit einem kleinen Kind leben richtet sich vieles nach seinem Rhythmus, Stunden konzentrierter Arbeit sind wertvoller geworden. Generell ist mein Tag eher zweigeteilt, vormittags arbeite ich zuhause am Computer und nachmittags im Atelier. Wenn es sich ergibt schaue ich abends noch zu einer Vernissage, das verbindet Interesse mit Feierabendlaune. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Ich habe in den letzten Jahren vor allem ortsspezifische Arbeiten realisiert, dafür muss es einen Rahmen geben, der die Arbeit definiert. Es beginnt also mit dem Verhandeln der Bedingungen, dann das Konzept. Bei Atelierarbeiten ist es eher ein freies Experimentieren. In beiden Fällen arbeite ich additiv, d.h. ich baue etwas aus einer vorher festgelegten und präparierten Anzahl einzelner Elemente zusammen. Das Ende ist also spätestens erreicht wenn das Material verbraucht ist. Schwieriger ist es bei additiv-substraktiven Arbeiten, z.B. Installationen, die ich aus Reihen gleichlanger Bildstreifen baue, die dann im Aufbauprozess individuell gekürzt werden bis ein skulpturaler Raum entsteht, der mich fasziniert. Damit könnte ich Wochen verbringen, oft ist es der Zeitrahmen der mich zu einer definitiven Entscheidung zwingt. Bisher hat das aber immer gut geklappt. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Bis auf ein kleines, exklusives Umfeld hoch subventionierter Institutionen werden künstlerische Leistungen abseits vom kommerziellen Markt leider sehr schlecht bezahlt. Dabei ist es gerade die Arbeit von Kunstvereinen, kommunalen Galerien etc., die sich in fast jedem Winkel des Landes mit viel Einsatz engagieren und sowohl das Entstehen von Kunst als auch den Austausch darüber ermöglichen. Das ist Bildungsarbeit und demokratische Grundnahrungsversorgung, die nicht genügend wertgeschätzt wird.Aber auch auf dem sogenannten freien Markt ist es enorm schwierig, sich ohne finanzielle Unterstützung beispielsweise aus der eigenen Familie zu behaupten. Das sind strukturelle Ungerechtigkeiten, die es auszugleichen gilt. Es braucht einfach Zeit eine eigene Position und Sprache zu entwickeln. Anders als im Sport, der nebenbei bemerkt sehr viel bessere Sponsoring-Möglichkeiten hat, ist man als Künstler mit 35 nicht verbraucht, sondern findet erst langsam zur Höchstform. Sehr viele sind aber gezwungen sich in Jobs zu verausgaben um Ateliermieten etc. zu bezahlen. Da bleibt viel Potential auf der Strecke und die Frustrationsrate ist hoch. Die Bedingungen für Kulturproduktion müssen verbessert und der Zugang gerechter werden. In der Pandemie haben z.B. viele kommerzielle Galerien von den Hilfen profitiert, die sie nicht brauchten, während bei Künstlern fast nichts ankam. Viel sinnvoller wäre es Räume für die Kultur dauerhaft zu erhalten, Ateliermieten flächendeckend zu fördern und Materialpauschalen bzw. deren Äquivalente zur Verfügung zu stellen. |
In which art form are you active and what fascinates you about it?
As a visual artist, I work on sculptural objects and installations made from photographs, primarily using paper as an image carrier. In this interdisciplinary approach, I am interested in the possibilities of overlapping and merging different techniques and the new, often simultaneous perspectives that arise as a result. A wall object, for example, can be perceived as a picture and as a sculpture, depending on the focalisation and point of view; in a room installation, the "picture" that you make is only created by moving around in it. What is indispensable for you in your work? There are different steps in my work, it starts with photography or image research on a topic that interests me, the dimensioning or the exact calculation of the size of the printed images, which is especially complex for room installations, then finally comes the manual cutting and building in the studio and/or at the location of the installation. The whole process is important, but the best part is the manual realisation and being able to watch a project grow. Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? On a processual level, the relationship between image and space is renegotiated in each project, what the spatial work does to the image and vice versa. On a thematic level, my image research is increasingly focussing on the flood of images on social media and the influence they develop in their respective fields of activity. From my point of view, there are absurd to bizarre developments that I try to integrate into my work in a humorous way. Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-to-daywork? Since we've been living with a small child, a lot of things have been organised according to his rhythm and hours of concentrated work have become more valuable. My day is generally split into two parts, I work on the computer at home in the morning and in the studio in the afternoon. If the opportunity arises, I go to a vernissage in the evening, which combines interest with an after-work mood. How do you start a project and how or when do you decide to finish it? In recent years, I have mainly realised site-specific works, for which there has to be a framework that defines the work. So it starts with negotiating the conditions, then the concept. With studio works, it's more like free experimentation. In both cases, I work additively, i.e. I assemble something from a previously determined and prepared number of individual elements. The end is reached at the latest when the material is used up. It is more difficult with additive-subtractive works, e.g. installations that I build from rows of picture strips of the same length, which are then individually shortened during the construction process until a sculptural space is created that fascinates me. I could spend weeks on this, it's often the time frame that forces me to make a final decision. But so far it has always worked out well. If there is something you could change in your field of work, what would it be? With the exception of a small, exclusive environment of highly subsidised institutions, artistic achievements outside of the commercial market are unfortunately very poorly paid. Yet it is precisely the work of art associations, municipal galleries, etc., which are committed in almost every corner of the country and enable both the creation of art and the exchange of ideas about it. This is educational work and basic democratic sustenance that is not sufficiently appreciated. But even on the so-called free market, it is extremely difficult to hold one's own without financial support, for example from one's own family. These are structural injustices that need to be equalised. It simply takes time to develop your own position and language. Unlike in sport, which incidentally has much better sponsorship opportunities, as an artist you are not used up at 35, but only slowly find your top form. However, very many are forced to spend their time in jobs in order to pay studio rents etc.. A lot of potential falls by the wayside and the frustration rate is high. The conditions for cultural production must be improved and access must become fairer. During the pandemic, for example, many commercial galleries have benefited from aid that they didn't need, while artists have received almost nothing. It would make much more sense to permanently preserve spaces for culture, subsidise studio rents across the board and provide material allowances or their equivalents. |
Antoine Cordet
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Die Malerei. Die Tatsache, frei zu sein und mich auf meine eigene Weise auszudrücken. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Zeit, Inspiration und Lust. Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Wie kann ich ihn am besten darstellen, indem ich meine Lebenserfahrung, mein Umfeld und meine Fähigkeiten nutze. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Ich arbeite in Zeitblöcken. Ich kann eine Stoppuhr für eine, zwei oder drei Stunden einstellen, und in dieser Zeit arbeite ich konzentriert an meinem Bild, wie ein Sportler, der ein Spiel bis zur letzten Sekunde spielt. So kann ich viel schneller arbeiten. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Ich beginne ein Bild, wenn ich ein gutes Modell gefunden habe. Das kann ein Foto sein, das ich selbst aufgenommen habe, oder eines, das ich aus dem Internet bearbeitet habe. Wenn ich mich für ein Bild entscheide, denke ich es bis zum Ende durch. Es ist fertig, wenn ich das Gefühl habe, dass ich nichts mehr hinzufügen oder ändern kann. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Einen noch größeren Raum bekommen. |
In which art form are you active and what fascinates you about it?
Painting. The fact to be free and to express myself in my own way. What is indispensable for you in your work? Time, inspiration and desire. Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? The theme of the human body. How to represent it in the better way I can ,using my life experience,my environment and my skills. Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-todaywork? I work in blocks of time. I can set a stopwatch for one, two or three hours, and during that time I work on my painting with concentration, like a sportsman playing a match to the last second. This allows me to work much faster. How do you start a project and how or when do you decide to finish it? I start a painting when I find a good model, which can be a photo I've taken myself or one I've modified from the Internet. When I decide to paint, I think it through to the end. I decide it's finished when I feel I can't add or change anything else. If there is something you could change in your field of work, what would it be? Get an even bigger place. |
Lea Ralfs
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
(Musik-)Theaterregie Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Zusammenarbeit Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Die Frage „wie wollen wir Zusammenarbeiten bzw. Miteinander umgehen?“ Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Nein. Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Ich starte die Arbeit mit dem kennenlernen, der neuen Kolleg*innen (also Darsteller*innen etc.) Ich weiß, dass die Arbeit beendet ist, wenn die Darsteller*innen die Verantwortung für die Arbeit gerne übernehmen wollen. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Puh, weiß ich nicht… |
Which art form do you work in and what fascinates you about it?
(Music) theatre direction What is essential for your way of working? Collaboration Are there recurring themes/questions/sources that you encounter in your work? The question "how do we want to work together or deal with each other?" Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-to-day work? No. How do you start a new job and how do you recognise when it's finished? I start the work by getting to know the new colleagues (i.e. performers etc.) I know that the work is finished when the performers are happy to take over the responsibility for the work. If you could change something in your field of work, what would it be? Phew, I don't know... |
Ben Meerwein
In welcher Kunstsparte bist Du tätig und was fasziniert Dich an ihr?
Musik, Klangkunst hauptsächlich. Mich interessiert die Vielseitigkeit und Sinnlichkeit, wie Musik und Klang eingesetzt werden kann. Für sich stehend, als „absolute Musik“, oder in Kombination mit anderen Künsten, als „funktionale Musik“, und alles dazwischen. Diese Ambivalenz hat mir sehr viel Inspiration, Reibungspunkte und Austausch mit anderen Kunstsparten ermöglicht, als auch innerhalb verschiedener Genres innerhalb der Musik. Klang ist für mich pur sinnlich per se. Dass überwältigt mich immer wieder. Was ist unverzichtbar für Deine Art des Arbeitens? Reibung. Ruhige Stunden. Offenheit. Entdeckungsfreude. Radikalität. Kontemplation. Hinhören. Gibt es wiederkehrende Themen/Fragen/Quellen, die Dir in Deiner Arbeit begegnen? Eine Frage die mich oft beschäftigt: ist nicht-hierarchisches kollektives Arbeiten möglich? Im Grunde geht es mir generell darum, so abstrakt ein Thema oder Konzept auch sein mag, eine gewisse existenzielle Intensität und Sinnlichkeit zu vermitteln. Die Fragen aufwerfen, aufwecken, Grenzen austesten, schockieren, Lust oder auch Abneigung erwecken darf. Hast Du Strategien, Rituale oder Dogmen in Deinem Arbeitsalltag? Es ist ein ständiger sisyphus Akt das Bürokratische außen vor zu lassen. Gelingt mir am besten früh morgens oder des Abends. Oder sich bewusst entscheiden, auszutreten aus derlei gesellschaftlichen Verpflichtungen. Es kann helfen zu meditieren, bevor es losgeht. Atmen und Handy weg! Wie startest Du eine neue Arbeit und woran erkennst Du wann sie beendet ist? Oft ist es ein Trieb, Impuls, Idee der die zu einer ersten Skizze führen. Daran dann solange einarbeiten bis man nicht mehr kann und dass so oft, bis man merkt es geht nicht mehr weiter oder es reicht, wenn es jetzt erstmal nicht weiter geht. Manchmal auch eine konzeptuelle Idee, die minuziös verfolgt wird, bis ich etwas entdecke, was zufällig entstand und mich viel näher an die Lösung der Aufgabe führte, jedoch kaum planbar war. Wenn Du etwas in Deinem Arbeitsfeld ändern könntest, was wäre das? Mehr faire Bezahlung. |
Which art form do you work in and what fascinates you about it?
Music, sound art mainly. I am interested in the versatility and sensuality of how music and sound can be used. On its own, as "absolute music", or in combination with other arts, as "functional music", and everything in between. This ambivalence has given me a lot of inspiration, points of friction and exchange with other art forms, as well as within different genres within music. For me, sound is purely sensual per se. That always overwhelms me. What is essential for your way of working? Friction. Quiet hours. Openness. The joy of discovery. Radicalism. Contemplation. Listening. Are there recurring themes/questions/sources that you encounter again and again in your work? A question that often concerns me: is non-hierarchical collective work possible? Basically, I am generally interested in conveying a certain existential intensity and sensuality, however abstract a theme or concept may be. Which may raise questions, awaken, test boundaries, shock, arouse desire or even aversion. Do you have strategies, rituals or dogmas in your day-to-day work? It's a constant Sisyphean task to leave the bureaucracy out of it. I succeed best early in the morning or in the evening. Or make a conscious decision to step away from such social obligations. It can help to meditate before starting. Breathe and put the mobile phone away! How do you start a new job and how do you recognise when it's finished? It is often an impulse, an idea that leads to a first sketch. I then work on it until I can't do any more and I do this so often that I realise I can't go any further or that it's enough if I can't go any further for now. Sometimes a conceptual idea that is pursued meticulously until I discover something that came about by chance and led me much closer to the solution of the task, but could hardly be planned. If you could change something in your field of work, what would it be? More fair payment. |