RHYTHM & SILENCE |
Photo: Franz Kimmel
Vier Tänzer*innen begegnen sich in ständig wandelnden Konstellationen immer wieder neu. In geradezu ausgestellter Stille folgen sie ihren inneren Beats und komponieren durch die reine Anordnung ihrer Bewegungen sichtbare Rhythmen. Diese zu verfolgen schärft die Wahrnehmung der Zuschauenden auf verschiedenen Ebenen. Solos, Duette und Gruppensequenzen wechseln sich ab, Strukturen werden sichtbar, formen sich zu Mustern, lediglich untermalt von Atemgeräuschen und dem Nachhall des Tanzes im Raum. Momente der Stille sind die Pausen zwischen zwei Aktionen, oder der notwendige Raum, um etwas Neues erklingen zu lassen.
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Four dancers repeatedly encounter each other in constantly changing confi guration. In almost exposed silence they follow their inner beats and compose visible rhythms through the pure arrangement of their movements. Following these rhythms sharpens the perception of the audience on diff erent levels. Solos, duets and group sequences alternate, structures become visible, form themselves into patterns, only accompanied by the breathing sounds and the resonance of the dance in space. Moments of silence are the pauses between two actions or the necessary space to let something new emerge.
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"[...] Herwig versteht es meisterhaft, dem verführerischen Einklang von Tanz und Musik zu widerstehen. Stattdessen veranschaulicht er über weite Strecken Rhythmus als innerliches Phänomen. [...] Obwohl die Tänzer wiederholt zu skulpturalen Gebilden erstarren, dient der Tanz stets allein der Form. Gut so. Selten genug erlebt man Faszination ganz ohne Emotion. Und wenn am Ende acht Arme wie ein feines Räderwerk im Halbdunkel kreisen, hört und fühlt sich das schlicht überwältigend an." Vesna Mlakar, Abendzeitung München "[...] Eruptive und scharfe Bewegungen treffen auf fließende Bewegungen, die dicht am Körper des Anderen enden, dessen Grenzen und Bewegungsradius man dafür genau kennen muss. Darin besteht die spezielle Virtuosität von Herwigs Tänzern. Sprünge und Pirouetten werden nur angedeutet, in ihrer Entstehung abgewürgt, aber da ist die Wachheit, die es erlaubt, binnen Sekunden zum gemeinsamen Stillstand zu finden oder den Anderen praktisch im Vorbeigehen in die Luft zu heben. [...]" Sabine Leucht, Süddeutsche Zeitung "[...] Es ist natürlich nicht das erste Tanzstück, das weitestgehend ohne Musik auskommt. Selten aber wurde die dadurch erzeugte Stille so ausgestellt und in den Fokus gerückt wie in Stephan Herwigs neuem Tanzstück "Rhythm & Silence". [...] Der weitgehende Verzicht auf Musik etabliert hier ein Moment der Fokusverschiebung auf die reine Körperlichkeit der TänzerInnen.[...] Die Grenzen von Gewohnheit und Erwartungshaltung werden verschoben. [...]" Peter Sampel - Tanznetz.de |
"[…]And when, in the end, eight arms circle like fine machinery in the dim light, it sounds and feels simply overwhelming." Vesna Mlakar, Abendzeitung |
Photos: Franz Kimmel, Ute Weihmüller
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Choreography I Stage I Costumes: Stephan Herwig
Dance: Gaetano Badalamenti, Katrina E. Bastian / Susanne Schneider, Anna Fontanet, Maxwell McCarthy
Artistic Collaboration: Karen Piewig
Light Design: Michael Kunitsch
Sound: Martine-Nicole Rojina
Production Management: Angelika Endres
Press and Communication: Beate Zeller
Premiere: 22. November 2019, schwere reiter, Munich
Duration: 60 min.
Supported by the Bureau of Cultural Affairs of the Bavarian State Capital Munich, and the Bavarian Association for Contemporary Dance (BLZT), with funding from the Bavarian State Ministry for Science and Art.