IN FELDERN
Photo: Franz Kimmel
Das differenzierte Zusammenspiel von Tanz, Raum und Licht prägt Stephan Herwigs Choreographien - für seine neue Arbeit ergänzt und bereichert durch ein Objekt mitten im Bühnenraum. Dieses lässt eine zusätzliche Ebene entstehen, die das Wahrnehmen verändert, Konturen verwischt und Verhältnisse verschiebt. Der Tanz changiert in einem dichten Gewebe unterschiedlicher Felder und Stimmungen: zwischen real und surreal, konkret und verschwommen, scharf und unscharf, bis spröde und sinnlich.
Mit „In Feldern“ manifestiert sich Stephan Herwigs Interesse für die formale Komposition, deren spezifische Schönheit durch die Individualität der Tänzer*innen entsteht. |
The subtle interaction of dance, space and light defines Stephan Herwig’s choreographic work - expanded and enriched in his new work by an object in the middle of the stage. This allows an extra layer to develop that changes perception, smudges contours and shifts relationships. The dance transforms in a rich, iridescent weave of different zones and atmospheres: between real and surreal, defined and blurred, distinct and indistinct, prim and sensual. In “In Feldern“ (Within Fields), Stephan Herwig’s interest in formal composition manifests itself. Its specific beauty develops out of the individuality of the dancers.
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"[...] Die Sinne der Zuschauer waren damals vom Livetheater-Entzug im Lockdown geschärft und bereit, jede noch so minimale Verzögerung, jeden Energie-Shift seismografisch aufzuspüren. Ideale Bedingungen für eine Arbeit dieses Virtuosen der Stille, die nun erneut ins Schwere Reiter kommt. [...] >In Feldern< ist durch individuelle Körper und Wahrnehmung gefilterte Abstraktion, ganz weit weg von jedweder Narration oder Gefühlsathlektik. Doch spätestens wenn die vier Performer:innen wiederholt zueinander huschen, sich eindrehen zu diesem vielköpfigen Herwig-Organismus, können dem Betrachter schon mal Begriffe wie Umsicht, Respekt und Achtung in den Sinn kommen."
Sabine Leucht, Münchner Feuilleton, 2022 "[...] Es ist zugleich konkret und unkonkret. Es wirft keine klare Assoziation hervor und vermittelt trotzdem das Gefühl, an etwas zu erinnern, etwas, das man nicht greifen kann. [...]" Peter Sampel, Tanznetz.de, 2020 "[...] Was entsteht wenn die Tänzer zu einem dröhnend-pumpenden Beat erstarren? Was löst Synchronizität und deren sanfte Störung aus? Herwig stellt Fragen die auch gesellschaftlich gesehen brennen. Doch Herwig tut dies aus einer sanft-mäandernden und leisen Abstraktion heraus. Und dieser Impetus hat für die Gesellschaft und deren Anliegen gerade den vielleicht höheren Wert. [...]" Rita Argauer, Süddeutsche Zeitung, 2020 |
"[...] At that time, the senses of the audience were sharpened by the live theatre withdrawal in lockdown and ready to seismographically detect even the slightest delay, every energy shift. Ideal conditions for a work by this virtuoso of silence, which now returns to the Schwere Reiter.
[...] "In Feldern" is abstraction filtered through individual bodies and perception, far removed from any narration or emotional athlectic. But at the latest when the four performers repeatedly scurry towards each other, turning to this many-headed Herwig organism, terms such as prudence, respect and attantion can come to the viewer's mind." Sabine Leucht, Münchner Feulleton, 2022 “[...]It is simultaneously concrete and not concrete. It does not evoke a clear association, yet it conveys the feeling of being reminded of something, something that cannot be grasped [...]” Peter Sampel, Tanznetz.de, 2020 “[...] What emerges when the dancers freeze motionlessly, accompanied by a droning, pumping beat? What triggers synchronicity and its gentle disruption? Herwig asks questions that are also urgent issues in society. But Herwig asks them from a quiet, gently meandering abstraction. And this impetus has perhaps the higher value for society and its concer [...]” Rita Argauer, Süddeutsche Zeitung, 2020 |